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Achsfehlstellungen der Beine führen zu einer Verlagerung der mechanischen Lastachse außerhalb der Kniegelenksmitte. Beim O-Bein (Genu varum) zum Beispiel ressultiert hieraus eine Mehrbelastung auf der Innenseite des Kniegelenkes und folglich eine Minderbelastung auf der Außenseite. Die Mehrbelastung verursacht Schäden am Innenmeniskus und am inneren Gelenkknorpel und ebnet den Weg hin zu einer einseitigen Gelenkarthrose.

Bei einem X-Bein (Genu valgum) wird entsprechend die Kniegelenkaußenseite mehr belastet. Ein X-Bein kann zudem die Führung der Kniescheibe ungünstig beeinflussen und dadurch einen vorderen Knieschmerz und Knorpelschäden an der Kniescheibe hervorrufen (siehe gestörte Kniescheibenführung (Patella)). Die Achse lässt sich durch eine korrigierende knöcherne Umstellung normalisieren, bei größeren Knorpelschäden eventuell auch leicht überkorrigieren. Hierdurch wird eine drohende oder bereits bestehende Arthrose (Gelenkabnutzung) ausgebremst und das eigene Gelenk kann längerfristig erhalten werden.

Das Verfahren einer Achskorrektur ist sicher und zeigt gute Ergebnisse. Es bedarf ca. 6-12 Wochen, bis der umgestellte Knochen weitgehend verheilt ist. Auch der anschließende Muskelaufbau benötigt noch einige Wochen Zeit. Je nach Ort der Umstellung der Fehlstellung wird die Umstellung am Schienbeinkopf oder am Oberschenkel knapp oberhalb des Kniegelenkes vorgenommen. Stabilisiert wird der Knochen mit speziellen winkelstabilen Platten aus Titan oder Carbon. Das Metall / Carbon wird in der Regel nach ca. einem Jahr wieder entfernt.

Drehfehler der Beine können je nach Ort und Ausmaß verschiedene Probleme an Hüften, Knie und Kniescheiben oder Füßen hervorufen. Zum Beispiel führt eine vermehrte Innendrehung des knienahen Oberschenkelknochens zur einem erhöhten Anpressdruck der außenseitigen Kniescheibe an seinem (zu weit nach vorn rotiertem) außenseitigem Oberschenkel-Gleitlager. Zur Korrektur eines solchen Problems wird der knienahe Oberschenkel enstprechend des gemessenen Drehfehlers nach außen "zurück"-gedreht und mit einer winkelstabilen Platte fixiert. Besondere Bedeutung kommt dabei der exakten Feststellung des Drehfehlers vor der OP zu. Hierfür veranlassen wir spezielle Torsions-MRTs Aufnahmen.

Beispiel einer Planung zur Korrektur einer O-Bein-Stellung, bei der sich ein vorzeitiger inneren Gelenkverschleiß eingestellt hat. Durch Öffnen eines Sägeschnittes am gelenknahen Schienbein (in diesem Beispiel um 8 mm) wird die mechanische Lastachse nach außen verschoben. Mit einer winkelstabilen Platte wird der Schienbeinkopf stabilisiert. Die Plattenpositionierung kann simuliert werden. Der entstandene Knochenspalt verheilt eigenständig.

Die Deutsche Kniegesellschaft hat für Patienten eine "Patientenbroschüre Kniegelenknahe Osteotomien" im PDF-Format erstellt. Bitte Klicken