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Risse des vorderen Kreuzbandes entstehen häufig ohne Einwirken einer fremden Person, insbesondere bei außengedrehtem Fuß und nach innen gerichtetem Knie (im Sinne einer x-Bein Stellung). Beispiele hierfür sind ein sportlicher Richtungswechsel des Oberkörpers oder das Aufkommen nach einem Sprung.
Ist das vordere Kreuzband erstmal durch, ist eine Eigenheilung nicht zu erwarten. Das hintere Kreuzband ist stabiler, reißt deutlich seltener und hat eine bessere Eigenheilungstendenz, so dass es seltener ersetzt werden muss.
Das vordere Kreuzband stabilisiert die Schienbeinbewegung nach vorn und sorgt auch für eine Stabilisierung der Drehbewegung im Kniegelenk. Fehlt seine Funktion, kommt es regelmäßig zu vermehrten Scherbelastungen, die sich mit der Zeit negativ auf den Knorpel und die Menisken auswirkt. Je jünger der Patient/die Patientin und je aktiver er/sie ist, desto eher sollte die Funktion des vorderen Kreuzbandes wiederhergestellt werden. In Einzelfällen (bei direktem Abriss des Bandes vom Oberschenkel) kann ein knöchernes wieder Anheften (Refixierung unter Verwendung von Ausziehnähte oder Fadenankern) möglich sein. In den meisten Fällen ist jedoch eine Kreuzband-Ersatzplastik notwendig, bei der das Band komplett ersetzt wird.
Die Operation erfolgt arthroskopisch assistiert („Schlüsselloch-OP“), so dass das Operationstrauma für das Knie kleingehalten wird. Als Sehne wird häufig eine Oberschenkelsehne (Semitendinosus) genutzt. Nutzbar sind aber auch ein Streifen der Kniescheibensehne (Patellasehne) oder ein Streifen der Sehne des Oberschenkel-Kniestreckers (Quadrizepssehne).
Es gibt verschiedene Verankerungstechniken für den Bandersatz. Gerne nutzen wir Biokomposit Schrauben (diese werden abgebaut und mit der Zeit durch Knochen ersetzt), mit denen die Sehne im Oberschenkelknochen und im Schienbeinkopf verklemmt wird.
Eine korrekte Nachbehandlung ist überaus wichtig für den Erfolg der Operation und den langfristigen Erhalt der Kreuzbandplastik. Der Patient/die Patientin benötigt für die Rückkehr zu sportlicher Aktivität im Verlauf intensive Übungsmaßnahmen. Ein wichtiger Aspekt ist das Auftrainieren der Koordination. Ab der 12. Woche nach OP darf der Muskelaufbau auch gegen Widerstände bzw. mit Gewichten intensiver betrieben werden. Die Rückkehr zu risikobehafteten Rotationssportarten, wie z.B. Fußball, Handball, Basketball, Tennis aber auch Volleyball, sollte erst erfolgen, wenn bezüglich Kraft und Koordination kein wesentlicher Seitenunterschied mehr besteht. Das einbeinige Hüpfen über eine gewisse Distanz beispielsweise kann gut aufzeigen, ob eine ausreichende Stabilität und Koordination zurückgekehrt sind. Mindestens 9, eher 12 Monate dauert dieses auch bei ausreichender Motivation und Trainingsfleiß des Patienten / der Patientin.

Für Sportler empfehlen wir folgende Links, durch deren Kenntnis und Anwendung im Training das Verletzungsrisko und die Gefahr eines erneuten Kreuzbandrisses reduziert werden kann:

FIFA 11+ des DFB zur Verletzungsprophylaxe (Fußball)

Stop X der Deutschen Kniegesellschaft (DGK)